Grundstilart „windgepeitschte Form“
- Denis Eckert
- 31. Aug. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Die „windgepeitschte Form“ (auf Japanisch „Fukinagashi“) ist eine eindrucksvolle und dynamische Grundstilart in der Bonsai-Kunst. Dieser Stil stellt einen Baum dar, der ständig starken Winden ausgesetzt ist, was seine Wachstumsrichtung beeinflusst. Der Baum wächst dabei in eine Richtung, als ob der Wind ihn dauerhaft in diese Richtung gedrückt hätte.
Charakteristika der „windgepeitschten Form“ (Fukinagashi):
• Stammlinie: Der Stamm ist in eine Richtung geneigt, als ob er vom Wind gedrückt wird. Diese Neigung kann stark ausgeprägt sein und reicht oft bis zu einem Punkt, an dem der Baum fast horizontal wächst.
• Astverteilung: Die Äste wachsen überwiegend in die gleiche Richtung wie der geneigte Stamm, was den Eindruck von starkem und beständigem Wind vermittelt. Auf der windzugewandten Seite des Stammes sind die Äste oft kürzer oder gänzlich abwesend, während auf der windabgewandten Seite längere Äste wachsen.
• Krone: Die Krone ist asymmetrisch und ebenfalls in die Richtung des „Windes“ geneigt. Sie wirkt oft filigran und leicht, da die meisten Äste in eine Richtung zeigen.
• Wurzelstruktur: Die Wurzeln auf der windabgewandten Seite sind oft stärker ausgeprägt, um dem Baum Stabilität zu verleihen und das Gefühl von Widerstand gegen die Windkräfte zu verstärken.
• Symbolik: Die „windgepeitschte Form“ symbolisiert Widerstandsfähigkeit und Anpassung an raue Umweltbedingungen. Sie vermittelt den Eindruck eines Baumes, der trotz widriger Umstände überlebt und sich an seine Umgebung angepasst hat.
Dieser Stil erfordert viel Geschick bei der Gestaltung, da er die natürlichen Kräfte der Natur nachahmt und gleichzeitig die Balance und das ästhetische Gleichgewicht des Bonsais bewahren muss. Die „windgepeitschte Form“ ist besonders ausdrucksstark und erzählt eine Geschichte von Stärke und Durchhaltevermögen.





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