Grundstilart „die gelehnte Form“
- Denis Eckert
- 27. Aug. 2024
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In der Bonsai-Kunst bezeichnet die „gelehnte Form“ (auf Japanisch Shakan) eine der klassischen Gestaltungsstile. Dieser Stil stellt einen Baum dar, der geneigt oder schräg gewachsen ist, als ob er durch Wind, Schnee oder das Gewicht seines eigenen Wachstums in eine bestimmte Richtung gedrückt worden wäre. Die „gelehnte Form“ im Bonsai zeigt einen Baum, dessen Stamm in einem Winkel geneigt ist, aber dennoch eine starke, stabile Wurzelstruktur aufweist, die den Baum im Gleichgewicht hält.
Charakteristika der „gelehnten Form“ (Shakan):
• Stammlinie: Der Stamm neigt sich in einem bestimmten Winkel, meist zwischen 30 und 60 Grad von der vertikalen Achse.
• Wurzelstruktur: Die Wurzeln auf der gegenüberliegenden Seite der Neigung sind oft stärker ausgeprägt, um den Eindruck zu erwecken, dass sie den Baum stabilisieren.
• Astverteilung: Die Äste sind so angeordnet, dass das Gleichgewicht des Baumes erhalten bleibt, wobei einige Äste in die gleiche Richtung wie die Neigung wachsen und andere in die entgegengesetzte Richtung verlaufen.
• Krone: Die Baumkrone bleibt oft im Einklang mit der Gesamtneigung, was eine harmonische und natürliche Erscheinung vermittelt.
Diese Stilart spiegelt die Resilienz und Anpassungsfähigkeit eines Baumes wider, der in der Natur unter schwierigen Bedingungen gewachsen ist, wie etwa an einem Hang oder in einer windigen Umgebung. In der Bonsai-Gestaltung wird dieser Stil geschätzt, da er sowohl Stärke als auch Anmut ausdrückt und dem Betrachter eine Geschichte des Überlebens und der Anpassung erzählt.





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