Bonsai der Woche: Gemeine Fichte
- Denis Eckert
- 17. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Die Gemeine Fichte (Picea abies) ist eine klassische Wahl für Bonsai-Enthusiasten. Sie beeindruckt durch ihre elegante Nadelform, vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten und die Fähigkeit, in unterschiedlichsten Bonsai-Stilen verwendet zu werden. Hier sind einige Details, die die Gemeine Fichte als “Bonsai der Woche” besonders machen:
Eigenschaften der Gemeinen Fichte:
• Nadeln: Die kurzen, gleichmäßig verteilten Nadeln verleihen dem Baum eine kompakte und harmonische Optik. Sie sind dunkelgrün und robust.
• Rinde: Ältere Exemplare entwickeln eine raue, rissige Rinde, die den Bonsai reifer und natürlicher erscheinen lässt.
• Flexibles Holz: Die Zweige lassen sich gut drahten, sind aber im Vergleich zu anderen Nadelbäumen etwas brüchiger. Vorsicht ist beim Biegen geboten.
• Wachstum: Die Gemeine Fichte wächst mäßig schnell und lässt sich durch regelmäßige Pflege gut kontrollieren.
Pflege der Gemeinen Fichte als Bonsai:
1. Standort:
• Bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Freien. Eine ausreichende Lichtzufuhr fördert dichten Nadelaustrieb.
• Im Winter sollte sie vor extremen Frost geschützt werden, etwa durch Mulch oder einen kühlen, frostfreien Platz.
2. Bewässerung:
• Die Erde sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, jedoch keine Staunässe.
• Trockenheit wird schlecht vertragen; daher im Sommer regelmäßig gießen.
3. Düngung:
• Vom Frühjahr bis Herbst alle 2–4 Wochen mit einem speziellen Bonsai- oder Nadelbaumdünger versorgen.
• Im Herbst sollte ein Dünger mit geringem Stickstoffanteil verwendet werden, um die Winterhärte zu fördern.
4. Rückschnitt und Drahtung:
• Der Rückschnitt erfolgt idealerweise im Frühjahr oder Spätsommer. Junge Triebe können im Frühjahr pinziert werden, um die Verzweigung zu fördern.
• Drahten ist möglich, jedoch bricht das Holz leicht, insbesondere bei älteren Ästen. Daher empfiehlt es sich, die Zweige vor dem Drahten leicht zu befeuchten.
5. Umtopfen:
• Alle 3–5 Jahre im Frühjahr, bevor der Austrieb beginnt. Der Wurzelschnitt sollte moderat erfolgen, da Fichten empfindlich auf starken Wurzelverlust reagieren.
Gestaltungsmöglichkeiten:
Die Gemeine Fichte ist extrem vielseitig und kann in vielen Bonsai-Stilen verwendet werden, darunter:
• Informeller aufrechter Stil (Moyogi): Die natürliche Wuchsform der Fichte passt perfekt zu diesem Stil.
• Halbkaskade (Han-Kengai): Die Eleganz der hängenden Zweige macht die Fichte ideal für diesen Stil.
• Besenform (Hokidachi): Weniger häufig, aber mit feiner Verzweigung beeindruckend.
• Totholz-Elemente: Jin und Shari betonen das Alter und die Dramatik des Bonsais.
Besondere Tipps:
• Nadelpflege: Alte Nadeln regelmäßig entfernen, um die Belüftung zu fördern und Schädlinge zu vermeiden.
• Schädlingsprävention: Fichten sind anfällig für Spinnmilben und Blattläuse. Eine gute Belüftung und regelmäßige Kontrolle beugen Problemen vor.
• Geduld: Die Gemeine Fichte benötigt Zeit, um sich an Schnitte oder Gestaltungen anzupassen, belohnt jedoch mit beeindruckender Entwicklung und Charakter.
Mit ihrer widerstandsfähigen und zugleich eleganten Natur ist die Gemeine Fichte eine tolle Wahl für alle Bonsai-Liebhaber, die Geduld und Kreativität in ihre Pflege einfließen lassen möchten.





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